Allein im Wald
Die Nacht war tief und finster, als ich mich alleine auf den schmalen Pfad begab. Der Mond schien schwach, kaum mehr als ein schüchterner Lichtfleck am Himmel, der von den Ästen der Bäume immer wieder verschluckt wurde. Der Wind rauschte leise durch die Äste, als ob er etwas im Geheimen flüsterte, aber ich konnte keinen Sinn darin finden. Meine Schritte hallten unnatürlich laut in der stillen Nacht. Jeder Schritt schien der Welt mehr und mehr meine Präsenz zu verraten, als würde die Dunkelheit selbst sich um mich schließen.
Plötzlich brach dieses Gefühl der Einsamkeit. Ein Geräusch hinter mir. Ein Rascheln, dann Schritte. Langsame, schwerfällige Schritte. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich blieb wie erstarrt stehen. Die Schritte kamen näher, aber als ich mich umdrehte, war da nichts. Nur die Dunkelheit, die sich immer weiter um mich schloss, wie eine Falle. Ein kribbelndes Gefühl der Panik stieg in mir auf. Ich wusste, dass ich nicht allein war.
Ich drehte mich wieder nach vorne und rannte. Meine Füße stolperten über den feuchten Boden und meine Knie stießen schmerzhaft gegen den Waldboden, als ich hinfiel. Aber ich konnte die Schmerzen kaum wahrnehmen. Der Schock hatte mich völlig überwältigt. Als ich mich wieder aufrichtete, war alles anders. Der Wald war verschwunden. Stattdessen fand ich mich in einem weiten, endlosen Gang wieder, umgeben von gelblichem, flimmerndem Licht. Der Boden war alt und abgenutzt, und der Geruch von Staub und Moder hing in der Luft.
Ich war in einem Labyrinth.